Für uns Ärzte ist es bereits ein unausweichlicher Bestandteil unseres Alltages; denken wir hierbei an die Statistiken, die in regelmässigen Abständen der regulierenden Instanzen auf elektronischer Basis geliefert werden müssen. Auch sind heutzutage die Patientendossier digitalisiert und wir stehen in der Umsetzungsphase des einheitlichen schweizweiten elektronischen Patientendossiers (EPD). Dieses Informatikprojekt ist allerdings mit grossen Schwierigkeiten gestartet.
Sicher bietet eine nationale einheitliche elektronische Dokumentation der Gesundheitsdaten in einer Notfallsituation rasch zugängliche Informationen und auch einen wertvollen Fundus an epidemiologischen beziehungsweise klinischen Daten. Allerdings ist es unabdinglich, dass das Vertrauen in Bezug auf Datensicherheit bei allen Stakeholdern (Patienten, Ärzte, Versicherer, regulatorische Instanzen) vorhanden ist.
In der Gesundheitsstudie 2022 einer grossen Schweizer Krankenkasse wurden insgesamt 2136 Personen mittels Online-Panel in allen Sprachregionen der Schweiz befragt. Dabei sind 90 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben werden soll. Über 80 Prozent der Befragten sind bereit Ihre Gesundheitsdaten weiterzugeben; eine Mehrheit vertraut dem Staat, den Ärztinnen und Ärzten, sowie den Spitälern. Allerdings sind die wenigsten Bereit ihre Daten der Privatwirtschaft zur Verfügung zu stellen. Daher sind wir als Gesellschaft und der Staat gefordert entsprechende legale Grundlagen zu schaffen.
In den Plenumsvorträgen und den Diskussionsforen werden diese Fragen von Experten und Philosophen besprochen. Auch werden wir in den Seminaren Themata rund um die Digitalisierung im medizinischen Alltag behandeln.
Ich freue mich sehr Sie in Crans-Montana am letzten Januar-Wochenende 2023 begrüssen zu dürfen.
Euer Tagungspräsident 2023
Dr. med. Jean-Marie Schnyder